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– Kalibrierblog

Kalibrierscheine richtig lesen und verstehen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zur Kalibrierung von Messmitteln, und somit weisen auch Kalibrierscheine erhebliche Unterschiede auf. Tatsächlich gibt so viele unterschiedliche Kalibrierscheine, wie es Messmitteltypen und Kalibrier-Laboratorien gibt.

 Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sind bei Perschmann Calibration alle Kalibrierscheine gleich aufgebaut. Das vereinfacht das Lesen und das Auffinden der relevanten Informationen. Denn entscheidend ist ja am Ende, dass Ihnen der Kalibrierschein • den auditrelevanten Nachweis liefert, dass Ihre Messmittel kalibriert wurden und • dass er Ihnen klare Auskunft zum Zustand des Messmittels gibt. Diese Elemente finden Sie auf einem Kalibrierschein für ein Parallelendmaß:

Auf dem Kalibrierschein muss klar ersichtlich sein, mit welchem Verfahren die Kalibrierung durchgeführt wurde. Das können z. B. VDI-Prüfungsrichtlinien, Normen oder auch labor-interne Verfahren sein. Entscheidend ist, dass dieses Verfahren wiederholt werden könnten.

„Genauigkeit“ steht für die Toleranzklasse. Diese Klassen sind fest definiert. Material und Genauigkeiten sind meistens von den Endmaßen vorgegeben.

Bei der Sichtprüfung werden folgende Punkte geprüft: • Beschädigungen oder Korrosion • Aufwürfe an Kratzern • Schlagstellen • Tastereindrücke • Nachträglich angebrachte Beschriftung oder Markierung • Vollständigkeit des Endmaßsatzes (falls es sich um einen Satz handelt)

Kalibrierscheine richtig lesen und verstehen IVEs werden drei unterschiedliche Optionen angeboten: • Option 1 – vollständige Kalibrierung Sie beinhaltet die Sichtprüfung, Nacharbeit, Anschubprüfung sowie drei Messzyklen (5-Punkt-Messung) und wird für Endmaße zur Maßübertragung verwendet, d.h. für Endmaße, die zur Überprüfung von anderen Endmaßen benutzt werden. • Option 2 – eingeschränkte Kalibrierung Sie beinhaltet die Sichtprüfung, Nacharbeit, die Ebenheitsprüfung mit Planglas sowie zwei Messzyklen (5-Punkt-Messung) und ist für den Einsatz als Gebrauchsnormal gedacht, z.B. zum Kalibrieren/Prüfen von Messmitteln oder für hochwertige Messaufgaben in der Fertigung. • Option 3 – Minimalkalibrierung Sie beinhaltet die Sichtprüfung, Nacharbeit sowie zwei Messzyklen (5-Punkt-Messung) und ist sinnvoll für Normale mit größerer Messunsicherheit, für Mess- und Kontrollaufgaben in der Fertigung. Bitte geben Sie bei der Bestellung an, nach welcher Option Ihre Endmaße kalibriert werden sollen.

Bei diesem Beispiel liegen die Messwerte der Endmaße innerhalb des Toleranzbereichs.

Die Darstellung der Rückführung erfolgt durch die Angabe des verwendeten Normals. Dadurch kann die Kalibrierung auf das nationale Normal rückgeführt werden.

Die Umgebungsbedingungen, die bei der Durchführung der Labortätigkeit herrschten, müssen angegeben werden. Bei den meisten Messmitteltypen sind dies Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Kalibrierung erfolgt in einem schwingungsarmen, weitgehend staubfreien und klimatisierten Messraum mit einer Temperatur von 20°C ± 1 K und einer relativen Feuchte von < 65 %.

Eine Besonderheit gibt es bei Endmaßsätzen: Sobald nur ein einziges Endmaß „n.i.O.“ („nicht in Ordnung“) geprüft ist, bekommt der ganze Satz das Kalibrierergebnis „nicht einsatzfähig“. Durch Austausch dieses n.i.O.-Endmaßes durch ein neues Parallelendmaß kann der Satz wieder einsatzfähig werden. Dieses neue Endmaß wird sowohl physisch als auch auf dem Kalibrierschein in den Satz eingefügt. Dies muss allerdings innerhalb von zwei Monaten nach Datum der Ursprungskalibrierung erfolgen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.pecal.de/kalibrierschein

Benötigen Sie Informationen zu anderen Kalibrierscheinen? Dann melden Sie sich einfach bei uns und wir versorgen Sie mit den erforderlichen Informationen:

Telefon: +49 5307 933 200

Mail: kalibrieren@perschmann-calibration.de